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Wege zum Glück: Theorien zur Glücksforschung und praktische Impulse für mehr Zufriedenheit




Was macht uns glücklich? Und warum sind wir manchmal unzufrieden, obwohl objektiv betrachtet alles gut läuft?

Die Glücksforschung versucht, solche Fragen zu beantworten und deckt dabei zahlreiche Facetten des Glücksempfindens auf. Verschiedene Theorien erklären, was unser Wohlbefinden beeinflusst, und wie wir unseren Blick auf das Glück lenken können, um Zufriedenheit und Erfüllung zu erleben. Mit diesem Wissen und bewährten Techniken können wir auch im Alltag bewusster und glücklicher werden.

 

Der Glücksquotient: Das Verhältnis von Glücksgefühlen und Erwartungen

 

Eine interessante Perspektive bietet der sogenannte „Glücksquotient“ ein Konzept von Angie Kim, der aus dem Verhältnis von zwei Faktoren besteht und als mathematischer Bruch dargestellt wird: unseren aktuellen, erlebten Glücksmomenten (im Zähler) und den Erwartungen, die wir an das Leben und das eigene Glück stellen (im Nenner). Diese Theorie zeigt, dass unser Glücksgefühl oft nachlässt, wenn wir uns an hohe Lebensstandards und Ansprüche gewöhnen. Je höher unsere Erwartungen und Gewohnheiten, desto schwerer fällt es, das Glück in kleinen Momenten zu spüren.

 

Was kann helfen? Im Alltag und besonders in belastenden Phasen kann es hilfreich sein, die eigenen Erwartungen bewusster wahrzunehmen und zu überprüfen. Durch kognitive Techniken und Achtsamkeitsübungen lernen wir, den Blick für die positiven Details im Alltag zu schärfen und Momente der Zufriedenheit intensiver zu erleben. Ein Dankbarkeitstagebuch oder das bewusste Wahrnehmen kleiner Erfolge stärken dabei das Gefühl der Erfüllung.

 

Set Point-Theorie: Das stabile Basisniveau des Glücks

 

Die Set Point-Theorie besagt, dass jede*r ein individuelles, weitgehend stabiles Niveau an Zufriedenheit hat, zu dem er oder sie nach starken positiven oder negativen Ereignissen zurückkehrt. Diese Basiszufriedenheit scheint teils genetisch bedingt zu sein und zeigt, dass Glück nicht ausschließlich von äußeren Umständen abhängig ist.


Diese Theorie erinnert daran, dass Glück nicht ständig maximiert werden muss. Akzeptanz spielt eine große Rolle dabei, das Leben in seiner natürlichen Wellenbewegung anzunehmen. Selbstmitgefühl und Achtsamkeit helfen dabei, Zufriedenheit zu kultivieren und die eigene Basis an Zufriedenheit zu erkennen und anzunehmen.

 

Hedonistische Anpassung: Wenn Freude zur Gewohnheit wird

 

Das Konzept der hedonistischen Anpassung beschreibt, dass wir uns schnell an neue positive Lebensveränderungen gewöhnen und deren Wert weniger stark spüren. Ein Lottogewinn oder ein Traumjob steigern das Glücksgefühl nur kurzfristig – langfristig pendeln wir zurück zu unserem normalen Zufriedenheitsniveau.

 

Was kann dabei helfen? Um die hedonistische Anpassung zu durchbrechen, sollten wir versuchen, bewusst neue und bereichernde Erlebnisse in den Alltag einzubringen und Gewohnheiten zu hinterfragen. Das bewusste Planen besonderer Aktivitäten oder neuer Hobbys kann die Achtsamkeit und Wertschätzung für das Erlebte steigern. Techniken wie Visualisierung und das Dankbarkeitstagebuch lenken den Fokus auf das, was uns nachhaltig Freude bereitet.

 

Soziale Beziehungen als Glücksfaktor: Das Glück im Miteinander

 

Die Forschung zeigt, dass soziale Beziehungen und ein stabiles Umfeld die wichtigsten Faktoren für unser Wohlbefinden sind. Enge Bindungen zu Familie, Freunden und Gemeinschaften steigern das Glücksgefühl nachhaltig und stärken das Gefühl von Zugehörigkeit und Sicherheit.

 

Aktive Pflege von sozialen Kontakten und Freundschaften kann uns emotional stützen und unser Wohlbefinden festigen. Ressourcenarbeit hilft uns, das wertvolle soziale Netzwerk zu erkennen und zu stärken. Regelmäßige soziale Interaktionen, die auf Vertrauen und Austausch basieren, fördern unser Gefühl der Geborgenheit und stärken unser Glück.

 

Flow-Erlebnisse und Sinnsuche

 

Flow bezeichnet das intensive Aufgehen in einer Tätigkeit, bei der wir die Zeit vergessen und mit ganzem Fokus in einer Aktivität aufgehen. Diese Erlebnisse tragen nicht nur zur Zufriedenheit bei, sondern fördern das Gefühl, das eigene Leben sinnhaft und erfüllend zu gestalten. Oft erleben wir Flow bei Tätigkeiten, die unseren Fähigkeiten und Interessen entsprechen und uns leicht herausfordern.

 

Was kann helfen? Im Alltag lässt sich dieses Wissen nutzen, indem wir gezielt Aktivitäten finden, die uns im „Flow“ versinken lassen – sei es im Beruf, im Hobby oder bei sportlichen Aktivitäten. Die Beratung zur Sinn- und Zielarbeit hilft dabei, individuelle Werte zu entdecken und zu verfolgen, um das eigene Leben erfüllender zu gestalten.

 

Investieren in Erlebnisse statt in Dinge

 

Studien zeigen, dass uns materielle Anschaffungen nur kurzfristig glücklich machen, während Erfahrungen wie Reisen oder gemeinschaftliche Aktivitäten tiefere Zufriedenheit schaffen und nachhaltig wirken. Erfahrungen bereichern unser Leben und schaffen Erinnerungen, die wir langfristig mit positiven Gefühlen verbinden.

 

Es ist hilfreich, bewusste Entscheidungen zu treffen, wie wir unser Geld investieren. Erlebnisse, die uns und anderen Freude machen, prägen uns oft tiefer und steigern das Glücksgefühl langfristig. Die Beschäftigung mit Zielen und Werten unterstützt dabei, Entscheidungen zu treffen, die unserem Bedürfnis nach Freude und Erfüllung entsprechen.

 

Natur und Bewegung: Die Kraft von draußen

 

Zeit in der Natur und regelmäßige Bewegung fördern das Wohlbefinden und tragen zu einem positiven Lebensgefühl bei. Bewegung setzt Glückshormone frei, reduziert Stress und steigert die allgemeine Lebenszufriedenheit. Die Natur fördert zudem das Gefühl der Verbundenheit und wirkt entspannend.


Regelmäßige Bewegung und bewusste Naturerlebnisse stärken uns ganzheitlich und fördern das Wohlbefinden. Die Integration von Bewegung und Naturerfahrungen in den Alltag – sei es ein Spaziergang im Wald, Wandern oder Gärtnern – bietet eine natürliche Quelle für Glück und Ausgleich.

 

Glück ist daher eine Frage der Perspektive.

 

Glück und Zufriedenheit hängen weniger von äußeren Umständen ab, als wir oft glauben. Stattdessen ist Glück eng mit unserer inneren Haltung, Gewohnheiten und unseren zwischenmenschlichen Beziehungen verknüpft. Techniken wie Achtsamkeit, Dankbarkeit und Selbstmitgefühl helfen uns, den Blick für die alltäglichen Freuden zu schärfen und den eigenen Glücksquotienten langfristig zu steigern.


Indem wir uns auf das Wesentliche besinnen und kleine Momente des Glücks bewusst wahrnehmen, stärken wir nachhaltig unser Wohlbefinden und erleben mehr Freude und Erfüllung im Leben.

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