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karinjeschek

"Zirkularität als Beratungsmethode"


Der systemische Ansatz im Beratungs- und Coachingprozess




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Unsere Lebenswelt findet in Systemkonstruktionen statt

Was bedeutet das?

 

Der systematische Ansatz in der Beratung und im Coaching basiert auf der Systemtheorie, die ursprünglich in der Biologie und den Sozialwissenschaften entwickelt wurde. Die Grundidee ist, dass Individuen nicht isoliert existieren, sondern Teil verschiedener, miteinander verbundener Systeme sind. Diese Systeme können neben der eigenen inneren Systemvorgänge (sozial-kommunikative, psychisch-emotionale und biologische Systemabläufe), die Familie, Teams, Organisationen oder andere soziale Umfelder sein.

 

Der Ansatz geht davon aus, dass das Verhalten einer Person und die auftretenden Probleme immer im Zusammenhang mit diesen Systemen zu verstehen sind, in einer Art Wechselwirkung (zirkuläre Rückkoppelungsvorgänge). Es wird davon ausgegangen, dass die Interaktionen und Beziehungen innerhalb eines Systems eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Problemen spielen. Diese Informationen über Gedanken- und Verhaltensmuster werden als Ressource verwendet, eine bessere Kommunikation zu entwickeln und Missverständnisse zu klären. Deshalb ist es wichtig, diese systemischen Zusammenhänge im Prozess zu berücksichtigen, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

 

Wie hilft nun der systemische Ansatz KlientInnen?

 

Wichtige Aspekte in der systemischen Beratung und im Coaching sind:

 

1. „Ganzheitliches Verständnis:“ Durch die Betrachtung des gesamten Systems kann ein tieferes Verständnis für die Ursachen und Zusammenhänge der Probleme des Klienten entwickelt werden. Das hilft, die Wurzel der Probleme zu identifizieren, anstatt nur an den Symptomen zu arbeiten.

 

2. „Veränderungsprozesse anstoßen:“ Ein systematischer Ansatz erkennt, dass eine Veränderung in einem Teil des Systems Auswirkungen auf andere Teile haben kann. Dies kann genutzt werden, um gezielt Veränderungen in bestimmten Bereichen herbeizuführen, die positive Effekte im gesamten System haben.

 

3. „Ressourcen und Stärken identifizieren:“ Indem das System analysiert wird, können auch die vorhandenen Ressourcen und Stärken der Klienten und ihres Umfelds identifiziert werden, die für die Problemlösung genutzt werden.

 

4. „Dynamiken und Muster erkennen:“ Der systemische Ansatz hilft dabei, wiederkehrende Muster und Dynamiken innerhalb des Systems zu erkennen, die das Problem der Klienten aufrechterhalten oder verschärfen könnten. Durch das Bewusstmachen dieser Muster können die Klienten lernen, diese zu durchbrechen.

 

Techniken, die in meiner Beratung unter anderem zum Einsatz kommen, sind systemische Fragestellungen, visuelle Arbeitsmaterialien, wie das Genogramm und Bodenanker oder die Aufstellungsarbeit, in der Beziehungsdynamiken dargestellt werden. Problembehaftete Situationen werden ebenso durch die Technik des Reframings bearbeitet, um neue Handlungsoptionen sichtbar zu machen und durch Skalierungsfragen wird Veränderung messbar.

 

Der systematische Ansatz in der Beratung und im Coaching bietet einen umfassenden Rahmen, um individuelle Probleme im Kontext der gesamten Systeme zu betrachten, in denen die Klienten leben und agieren. Durch die Anwendung dieses Ansatzes werden die Klienten ermächtigt, nicht nur ihre eigenen Verhaltensweisen zu reflektieren und zu ändern, sondern auch die Dynamiken ihres sozialen Umfelds zu verstehen und auf positive Weise zu beeinflussen. Dies führt oft zu nachhaltigen, tiefgreifenden Veränderungen, die über die reine Problemlösung hinausgehen und eine positive Entwicklung auf persönlicher und sozialer Ebene fördern.



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